Wie alles begann

Ausschnitte aus der Festrede zum 75 jährigen Bestehen des Vereins.

1927 das Gründungsjahr unseres Vereines.

Bekannt ist, dass bei Georg Wächter im Gasthaus „Felsenkeller“ sich Handwerker und Landwirte zum Stammtisch trafen. Dort am Stammtisch, im Jahre 1927, wurde auch der Gedanke geboren einen Schützenverein zu gründen.

Die Initiatoren waren:

Der Verein bekam den Namen:

Kleinkaliber - Schützenverein - Reichensachsen

Das Birkenwäldchen wurde von der Reichsbahn gepachtet und ein Kleinkaliberschießstand erstellt.
Der Monatsbeitrag betrug 5,00 Reichsmark.
Sonntags traf man sich zum geselligen Schießen und des öfteren auch nachmittags mit Frauen und Kindern in dem schön gelegenen Birkenwäldchen.
Regelmäßige Veranstaltungen waren die Walpurgisfeier und im November die Königsfeier.

Der Schützenkönig wurde durch ein Vogelschießen ermittelt, welches heute wieder Brauchtum ist.
Ferner fanden häufig Vergleichsschießen mit den Schützenvereinen Eltmannshausen und Niederhone statt.
Diese Begegnungen wurden mit den Familien der Schützen bei einem gemütlichen Beisammensein im Felsenkeller beendet.

Nach 1933 wurde der Sport immer mehr politisch gesteuert.
Dies widersprach dem Sinn der Vereinssatzungen, so dass 1937 die Mitglieder beschlossen, den Verein aufzulösen.

Die Königskette wurde durch Karl Beckmann über die Kriegswirren gerettet und nach der Widergründung des Vereines 1955 , zum „Ersten Königsschießen „ der Nachkriegszeit am 27.10.1956 dem neuen Verein übergeben.

Als erste Schützenkönige sind auf dieser historischen Kette vermerkt:


Die Zeit nach dem 2. Weltkrieg.

Deutschland war in die Besatzungszonen aufgeteilt und der Schießsport verboten. Die Waffen wurden beschlagnahmt.
Am 18.11.1951 wurde der Deutsche Schützenbund in Anwesenheit von Bundespräsident Theodor Heuss proklamiert.
1952 wurde der Schießsport wieder zugelassen.
Mit Zimmerstutzen Luftgewehr und Kleinkaliberwaffen.

Wiedergründung des Schützenvereines.

Nach einer Vorversammlung, angeregt durch eine Zeitungsanzeige von Herbert Koch, Pächter des Gasthauses Seibert, wurde der Kleinkaliber-Schützenverein-Reichensachsen aus seinem Dornröschenschlaf erweckt und nach 17 Jahren wiedergegründet.
Genau am 17.08.1955 fand die Gründungsversammlung statt.
Schießsport ein Volkssport unter dieses Motto stellten die damaligen Gründer/Anwesenden ihre bevorstehende Arbeit und Zielsetzung.

Der wiedergegründete Verein bekam nunmehr den Namen:

„Schützenverein 1927 e.V. Reichensachsen“

.und stellte mit dieser Namensgebung wieder den Brückenschluß zum Gründungsjahr her.

Heinrich Berleth wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt.

Ich möchte Ihnen liebe Anwesende noch einmal die Namen derer verlesen, denen wir die Wiedergründung unseres Vereines im Jahre 1955 zu verdanken haben:
Heinrich Berleth, Christian Krug, Kurt Küllmer, Willi Müller, Heinz Stück,Heinz Kirschner, Ernst Rüsch, Karl Küllmer, Herbert Koch, Robert Berleth, Hans Heukelbach, Oskar Albrecht, Karl-Ernst Kohlus, Georg Becker, Gerhard Henk, Heinrich Müller, Ernst Bartholomäus, Traugott Heckmann Werner Krug, Albert Buchbach, Karl Beck, Günter Krug, Friedrich Heckmann, Karl Knierim, Gerhard Heckmann,Albert Schlarbaum, Martin Manegold und Heinz Kruse.
Diesen Männern und ihren Familien haben wir zu danken.
Sie haben die Fundamente geschaffen, so dass wir heute ein 75 jähriges Jubiläum feiern können.
Ihr Wirken ist beispielhaft und bewundernswert.
Der Aufbau des Schützenhauses, die Einrichtung der Schießstände und die Ausweitung des Vereines haben von ihnen Opfer abverlangt und viel Verzicht in den persönlichen Bereichen gefordert.
Dies haben sie aber alles in Kauf genommen, um ihre Ideen und Vorstellungen vom eigenen Schützenverein zu verwirklichen.

Meine verehrten Gäste, die Reihen der Männer dieser ersten/zweiten Stunde haben sich gelichtet.

Im Andenken an sie und ihre Schaffenskraft möchte ich ihnen eine besinnliche Minute widmen, denen, deren Wirken uns bis heute begleitet und die den Grundstein zu unserem heutigen Jubiläum gesetzt haben.

Denen, die uns auf dem Lebensweg bereits vorausgegangen sind.
Ich möchte Sie um diese eine Minute der Besinnlichkeit bitten, behalten sie dazu bitte Ihre Plätze bei.
> Danke >

Die erste Vereinsmeisterschaft mit dem Luftgewehr wurde am 29.10.1955 im Gasthaus Seibert ausgetragen.
Hans Heukelbach wurde mit 119 Ringen erster Vereinsmeister.

Genau 30 Jahre nach Gründung des alten Vereines konnte der neue Kleinkaliberschießstand im „Birkenwäldchen“ in Betrieb genommen werden und so auch das Kleinkaliberschiessen den Mitgliedern ermöglicht werden.

Der Verein wuchs, das Pistolenschiessen wurde eingeführt und ein neuer Schießstand wurde geplant.
Das Gelände hier am „PFLOCKENBERG“ wurde erworben und der Schießstand in Eigenleistung der Mitglieder erbaut, welches den Mitgliedern viel Mühe,Fleiß und Freizeit kostete.
Die Einweihung fand am 12. Oktober 1968 statt.
Ein Anbau wurde 1974 realisiert.

Der Verein wurde bis zum heutigen Tage durch 10 Vorsitzende geführt.

Der heutige Vorsitzende Herbert Küllmer, seit 37 Jahren Vereinsmitglied und davon 23 Jahre erster oder zweiter Vorsitzender hat dem Verein so wie er heute dasteht geprägt.

Galt es doch nun das Bestehende zu erhalten und vieles zu erneuern oder neu zu gestalten, die Mitglieder zu motivieren für neue Ideen des Vorstandes.

Die Jugendarbeit war ein Schwerpunkt der Vorstandsarbeit und wir können Dank unserer Trainer und Betreuer auf eine gute Jugendarbeit zurückblicken und nach vorne schauen.

Das „Schiessen für die Wehretaler Vereine“ hat sich seit 1994 in unserem Vereinsleben etabliert und erfreut sich bei den Vereinen großer Beliebtheit.
Es wird alle zwei Jahre durchgeführt.

Unsere Veranstaltungen das Osterschiessen am Karfreitag, das Spießbratenessen am Himmelfahrtstag, das Sommergrillen und das Königsschiessen sowie der Höhepunkt im Vereinsjahr, die Königsfeier, sind feste Bestandteile unseres Vereinslebens.

Wenn man zum Schluß auf die Arbeit und das Vereinsleben der Schützengenaration zurückblickt, so kann man feststellen, das der Schützenverein 1927 e.V. Reichensachsen auf seine Geschichte stolz sein kann, auf seine konstruktive Vereinsführung und die Treue und Beständigkeit seiner Vereinsmitglieder.

Ein Dank an alle, die zum Gelingen der vielfäligen Aufgaben im Laufe der Zeit beigetragen haben und nicht genannt wurden.

Denn was wäre ein Verein ohne seine Mitglieder ihrer Mühe und ihren Fleiß.

Den kommenden Generationen wünsche ich im Namen des Schützenvereines Reichensachsen viel Erfolg für die weiter Vereinsarbeit sowie den weiteren sportlichen Erfolg.


Danke für Ihre Aufmerksamkeit.



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